Malerei OmU ∴ Theatrum picturae ∴ Studiolo ∴ What if we left realism behind? und andere Bilder
Fotografie Andelot ∴ Der Strom ∴ Klon ∴ Seiltänzer ∴ Über die Vielfalt der Welten oder Kaffeeplaneten
Zeichnung für Neckarsulm und andere Bilder
Dialoge über die Vielfalt der Welten
|
|
|
|
Eine Serie von 366 digitalen Bildern, die ich täglich ein Jahr lang aufnahm. Ich fand sie auf dem Boden der Tasse, nachdem ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte. Die wesentlichen Formen wurden in ihrer ursprünglichen Zufälligkeit nicht verändert und auch die Farben entsprechen der von benutzten Bechern. Man kann die Ansichten der 366 Welten aus verschiedenen Perspektiven betrachten: als eine Sammlung von ungewöhnlichen Formen, als ein Beitrag zum Thema: „Wie abstrakt ist die abstrakte Kunst“, oder auch, wenn man möchte, einfach als ein Orakel-Spiel. | |
366 Kaffeesatz-Planeten, Kaffee/Mischtechnik, Digitaldruck auf Bütten*, 2003-2004 | |
12 Monate (Januar, Mai, Oktober), Digitaldruck auf Bütten, 2007, 70 x 70 cm | |
Appendix, ca. 150 Bilder, Digitaldruck auf Bütten, seit 2004 | |
Leporello, Digitaldruck auf Bütten, 12 x 12 cm, 2004 | |
Mappe, Digitaldruck auf Bütten, 20 x 27 cm, 2004 | |
Aus der Einführung zur Ausstellung in der Studiengalerie Ludwigsburg 2013: | |
Der Titel – Dialoge über die Vielfalt der Welten bezeichnet alles, was ich als Bilder oder als Texte mache. Den Titel fand ich in einem Museum, wo ich eine alte Ausgabe des Buches von Bernard de Fontenelle aus dem Jahr 1686 Entretiens sur la pluralite des mondes sah – und darin ein Bild von einem vornehmen Paar, das im Garten in den gestirnten Himmel schaut. Im Buch las ich, dass es nicht nur eine, sondern viele, sogar bewohnte Welten, gibt: Er schrieb: „es könnte uns wohl an einem sechsten Sinne fehlen, wodurch wir noch manches – jetzt uns ganz Unbewusste – lernen würden. Dieser sechste Sinn ist wahrscheinlich in einer anderen Welt vorhanden, wo hingegen einer von den Fünfen fehlt, die wir besitzen“. „Ich glaube, – schrieb Fontenelle weiter – dass man den Himmel, die Sonne und Gestirne in einer ganz anderen Farbe, als bei uns, sehen würde. (…) Vielleicht weiß man in den Mondländern nichts von der Morgen- und Abenddämmerung? Diese unsichtbaren Länder können sein oder nicht sein, wenn man will (…) mir soll es genügen, Ihren Geist so weit geführt zu haben, als Ihre Augen gehen“. Diese und andere Sätze von Fontenelle passen natürlich sehr gut zur Idee der Kaffee-Satz-Planeten. Und die Idee der Vielfalt war und ist mir sehr sympathisch. Bei Jean Paul finden wir einen schönen Satz über die vielen Welten in uns: „In jedem Menschen wohnen alle Formen der Menschheit, alle ihre Charaktere, und der eigene ist nur die unbegreifliche Wahl einer Welt unter der Unendlichkeit von Welten, (…). Wäre das nicht: so könnten wir keinen andern Charakter verstehen oder gar erraten als unsern (…).“ |
|
* Format ab 11 x 9 cm | |
s. auch gemeinsame Fotoprojekte von Damar/Sztaba |